Drucken

Die Geschichte

Seit nunmehr über 100 Jahren gibt es die Rassen der Belgischen Schäferhunde. Sie sind nicht direkt mit dem deutschen Schäferhund verwandt und sind auch keine Mischung zwischen Collie und Deutschem Schäferhund, auch wenn man dies manchmal meinen könnte. Nein, sie sind eigenständige Rassen und als solche auch noch älter als der Deutsche Schäferhund. 
Damals, vor über 100 Jahren, waren diese Hunde noch etwas kleiner als heute, hatten aber wie heute langes Haar mit dichter Unterwolle und dichtem wasserabweisendem Fell. Schwarz wie der Groenendael (Grönendäl gesprochen) oder von rotbraun bis beigegrau wie der Tervueren (Terwüren gesprochen) mit einer schwarzen Maske, d.h. der Fang sollte bis an die Augen schwarz sein. Diese beiden Langhaarigen sind in ihrer Mentalität und in ihrem Charakter gleich. Beide Rassen sind sehr stolze Hunde, langhaarig und dennoch ohne Eigengeruch, was sie für eine Haushaltung noch angenehmer macht. Die dritte Rasse ist der kurzhaarige Malinois, rotbraun mit Maske. Und nicht zum Schluß noch der rauhaarige Laeken, der etwas ruhigere der vier Rassen. 
Die vier Rassen der Belgischen Schäferhunde haben ihre Namen nach Orten und Aufzuchtstätten in Belgien und da die Belgier französich und flämisch sprechen, werden auch die vier Rassen je nach Gebiet unterschiedlich ausgesprochen.

Allgemeines

Allen Belgiern ist eines gemeinsam: Sie sind eine sehr temperamentvolle Rasse, werden sehr spät erwachsen, sind lernfreudig und intelligent. Sie eignen sich nicht für nervöse, unausgeglichene Menschen. Auch nicht für Leute mit übertriebenem Ehrgeiz und schon
gar nicht für Hundehalter, die diese Rassen in Zwinger sperrt und nur zum Zwecke des Züchtens oder Arbeitens aus ihrem Kerker holt. Belgische Schäferhunde müssen mit in die Familie integriert werden, im Rudel Mensch-Hund aufwachsen können, um später ein um so besserer Kumpel und Beschützer zu sein. Diese Hunde gehören in Hände von feinfühligen und liebevollen Menschen, die Geduld, aber auch Konsequenz aufweisen müssen. Belgische Schäferhunde sind Spätentwickler. Sie sind feinfühlig und zeigen ganz deutlich mit ihrer Körpersprache was sie fühlen und „denken“. Sie haben noch sehr viel wölfisches Verhalten, sind zurückhaltend Fremden gegenüber, lassen sich nicht immer sofort von Fremden streicheln, werden aber im Bedarfsfalle zu hartnäckigen Verteidigern ihrer Kinder oder ihres Halters. Sie sind wachsam, aber keine Kläffer. Natürlich erhalten Sie von Ihrem Züchter, wenn sie einen Welpen kaufen nur einen unfertigen Entwurf eines Hundebabys. Dieses Hundebaby in die Welt zu integrieren und zu einem guten Sozialpartner heranwachsen zu lassen, ist Aufgabe des verantwortungsvollen neuen Hundehalters. 
Belgische Schäferhunde sollten nicht zu früh „abgerichtet“ werden. Sie benötigen für das erste halbe Jahr nur den feinfühligen Kumpel Mensch, der mit ihm kleinere Spaziergänge unternimmt, was dem Spielbedürfnis eines Welpen nachkommt. Im Hause selber wird der kleine neugierige Kerl alles untersuchen und mit seinem Mäulchen beknabbern. Machen Sie sich auf so manches gefaßt! Der Belgische Schäferhund ist erfinderisch und spitzbübisch. Erst nach dem ersten halben Jahr, wenn er spielerisch gelernt hat zurückzukommen, wenn er gerufen wurde, wenn er seine Leine als Selbstverständlichkeit annimmt, wenn er Lust am Lernen gefunden hat, mit anderen jungen Hunden ausgiebig toben durfte, darf er in die Grundschule. Spielerisch, aber konsequent muß er erzogen werden, nicht aber mit harter Hand und brutalen Methoden. Er lernt sehr schnell, aber er vergißt auch nie, was ihm ungerechtfertigt angetan wurde. Belgische Schäferhunde eignen sich für den Hundesport, sofern sie nicht zu früh und zu dominant an das Arbeiten herangeführt wurden, sie eigenen sich sehr gut für Agility, IPO.- und Breitensport, sowie alle anderen Hundesportarten da es bei dieser Sportart auf Schnelligkeit und Intelligenz ankommt.
Sie laufen gerne neben dem Fahrrad und Pferd, sofern sie alt genug dazu sind-
Sie werden aber auch bei der Polizei, Zoll, Bundesheer und Wachdiensten als Diensthunde geführt. Sie können als Sport-, 
Rettungs-, Lawinen- und Fährtenhunde ausgebildet werden, oder aber sie verbringen als treue Gefährten ihr Leben in der Familie, 
wo sie aber auch gerne eine Aufgabe übernehmen wollen.